• Beitrage zum Thema Rechtsschutzversicherung

    Rechtsschutz News

    Beiträge

Sie sind hier: Startseite / ... /News & Infos /Newsletter-Beiträge

Urteil des Monats: Schadensersatz bei Sturz im Wald?

Privat 20/04/2021

Ein im Wald zurückgelassenes Drahtgeflecht unterscheidet sich nicht wesentlich von sonstigen waldtypischen Gefahren und Hindernissen, weshalb mit ihnen abseits von Wegen jederzeit gerechnet werden muss. Eine dementsprechend umsichtige und vorsichtige Fortbewegungsweise ist deshalb laut Landgericht München erforderlich.

©iStock - Nastco
Was war passiert? Die spätere Klägerin verfing sich beim Pilzesuchen im Wald in einem zurückgelassenen und von Blättern überdeckten Drahtgeflecht und kam zu Fall. Bei diesem Drahtgeflecht handelte es sich wahrscheinlich um Überreste eines ehemaligen Wildverbisszauns. Die Sammlerin zog sich beim Sturz eine komplizierte Fraktur des Sprunggelenks zu und leidet noch heute unter den Folgen. Die Klägerin verklagte daraufhin den Eigentümer des Waldgrundstücks im Münchner Umland wegen Verletzung von Verkehrssicherungspflichten auf Schmerzensgeld und Schadensersatz in Höhe von insgesamt rund 40.000 Euro.

Das Urteil: Das Landgericht München entschied in einer kürzlich veröffentlichten Entscheidung (Az.: 18 O 11896/20) jedoch, dass der Eigentümer des Waldes nicht gegen eine ihm obliegende Verkehrssicherungspflicht verstoßen habe. Im Grundsatz ist zwar derjenige, der eine Gefahrenlage schafft, dazu verpflichtet, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um eine Schädigung anderer möglichst zu verhindern. Solch eine Gefahr ging von dem im Wald zurückgelassenen und mittlerweile mit Blättern überdeckten und daher für Dritte nicht ohne Weiteres erkennbaren Drahtgeflecht auch aus.

Jedoch sieht das Bundeswaldgesetz (BWaldG) vor, dass es das Recht eines jeden ist, den Wald zum Zwecke der Erholung – auch ohne die Zustimmung des jeweiligen Eigentümers oder anderweitig Nutzungsberechtigten des Waldgrundstücks – zu betreten. Somit hat es der Eigentümer des Waldgrundstücks nicht selbst in der Hand, etwaigen Gefahrenlagen bereits dadurch entgegenzuwirken, dass er das Betreten des Waldgrundstücks verbiete oder einschränke. Daraus folgt, dass er aufgrund dieses gesetzlich verbrieften Betretungsrechts für jedermann prinzipiell uneingeschränkt verkehrssicherungs- und einstandspflichtig ist. In § 14 Abs. 1 S. 3 BWaldG steht, dass die Benutzung des Waldes zu Erholungszwecken auf eigene Gefahr erfolgt, wenn sich eine waldtypische Gefahr verwirklicht, da mit solchen Risiken seitens desjenigen, der den Wald zu Erholungszwecken betritt, jederzeit gerechnet werden muss.
Das mit dem gegenständlich im Wald zurückgelassenen Drahtgeflecht verbundene Risiko unterscheide sich – so das Landgericht München – nicht wesentlich von sonstigen waldtypischen Gefahren und Hindernissen, wie Wurzelwerk, Schlingpflanzen, herabgefallenen Ästen, Erdlöchern, mit denen im Wald abseits von Wegen typischerweise jederzeit gerechnet werden müsse, die ebenfalls nicht immer einwandfrei und gut zu erkennen seien und eine dementsprechend umsichtige und vorsichtige Fortbewegungsweise erfordern. Ein Anspruch auf Schmerzensgeld und Schadensersatz ist somit nicht gegeben.

Erste Hilfe im Rechtsschutzfall MEINRECHT.DE

0211 529-5555

  • Erste Hilfe im Rechtsschutzfall
  • Anwaltsempfehlung
  • Telefonische Rechtsberatung
  • Mediation

mehr erfahren

Erste Hilfe im Rechtsschutzfall MEINRECHT.DE

0211 529-5555

  • Erste Hilfe im Rechtsschutzfall
  • Anwaltsempfehlung
  • Telefonische Rechtsberatung
  • Mediation
  • Weitere Serviceleistungen

mehr erfahren

Mehr zum Privat-Rechtsschutz ...

Mehr zum Privat-Rechtsschutz ...

Mehr Beiträge zum Thema: Privat

Gültigkeit von Geschenkgutscheinen

Das ändert sich 2024

Krieg in Israel – Was wird aus meinem Urlaub?

Probleme beim Online-Versand – wie ist die Rechtslage?

Wer haftet für Schäden durch Kinderhand?

Ein paar wichtige Handgriffe vor dem Sommerurlaub

Wenn Bananenschale zum Verhängnis wird

Mit Haustier auf Reisen

Rechtsirrtümer im Alltag – rund um den Hund

Oft vernachlässigt: der digitale Nachlass

Cyberangriffe: Damit das weltweite Netz nicht zur Falle wird

Rechtsschutz gibt Sicherheit in unsicheren Zeiten

Grundsteuer-Reform: Was Immobilien-Eigentümer zu erwarten haben

Nachhaltige Altersvorsorge wird immer wichtiger

Sommerhitze – Worauf Sie auf der Arbeit achten sollten!

Nachbarschaftshilfe – Wertgegenstände sicher aufbewahrt?

Stichwort Existenzabsicherung – Das Leben ist lebensgefährlich

Rechtsirrtümer im Alltag – Einkaufen

So sichern Sie Ihr Fahrrad richtig!

Ping-Anrufe – So reagieren Sie richtig!

Der sichere Umgang mit Ihrer Kredit- oder Girokarte

7 Tipps, wie Sie sich gegen Cyberkriminalität schützen

Shisha-Kohleanzünder – eine neue Brandgefahr im Jugendzimmer

Red Friday Week 2021

Welche Versicherungen benötigen junge Menschen?

Wenn Halloween-Streiche aus dem Ruder laufen

Die vier am meisten unterschätzten Schadenfälle

Wer haftet für Schäden durch Kinderhand?

Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf!

Wie finde ich das richtige Altenheim?

Mit dem Haustier auf Reisen

Reiseapotheke – Was im Sommerurlaub nicht fehlen darf

Helfen will gelernt sein

Rechtliche Grundlagen für den Flug mit Drohnen

Vorsicht beim Grillen – Glut und heiße Asche sind brandgefährlich

Urteil des Monats: Schadensersatz bei Sturz im Wald?

Cyber-Risiken im Privatleben

Oft vernachlässigt: der digitale Nachlass

Wer haftet bei einer Kollision mit einem umgestürzten Baum?

Gefahren im Homeoffice

Urteil des Monats: Vorfahrtsrecht trotz verbotswidrig genutztem Radweg

Abschleppkosten auch bei unklarer Beschilderung?

Verkehrsrecht: Bußgeld bei gesperrter Spur auch ohne Tempolimit möglich?

Winterreifenpflicht im Ausland?

Wildunfall – wer zahlt eigentlich die Straßenreinigung?

Der geklaute Van

Problemfall Überstunden

Das zerkratzte Auto – wer haftet bei Schäden durch Waschanlagen

MEINRECHT in der Corona-Krise – Urlaubsrückkehr

Flug verschoben – Was nun?

Ferienjobs für Schülerinnen und Schüler

Rechtsirrtümer im Alltag – rund um den Hund

Mietrecht: Streit über die Mietkaution

7 Tipps, wie Sie sich gegen Cyberkriminalität schützen

Vorsicht, Radfahrer! – Worauf Autofahrer besonders achten sollten

Was Sie über das Corona-Virus wissen müssen

Flug verpasst trotz „Rail and Fly“?

Thomas Cook-Insolvenz: Wie komme ich zu meinem Recht?

Wenn Halloween-Streiche aus dem Ruder laufen

Schadenfrei durch den Sommerurlaub – Was Sie zu Hause vor der Abreise erledigen sollten

Reiseapotheke – Was im Sommerurlaub nicht fehlen darf

Portemonnaie gestohlen – was tun?

Wann Eltern für ihre Kinder haften

Die häufigsten Grillunfälle und wie sie vermieden werden

Mit dem Haustier auf Reisen

Wie finde ich das richtige Altenheim?

Wie schütze ich meine Daten richtig?

Der sichere Umgang mit Ihrer Kreditkarte

Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf!

Abwehr eines herannahenden Hundes. Darf man das?

 

Erste Hilfe im Rechtsschutzfall MEINRECHT.DE

0211 529-5555

  • Erste Hilfe im Rechtsschutzfall
  • Anwaltsempfehlung
  • Telefonische Rechtsberatung
  • Mediation

mehr erfahren